Tuesday, May 10, 2016

Herbert Donner (1930-2016)

This bit of sad news comes via Jack Sasson who got it from Wolfgang Zwickel, the authors are listed at the bottom:


Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Herbert Donner (1930-2016)

Am 28. April 2016 verstarb Prof. Dr. theol. Dr. phil. Dr. h.c. Herbert Donner im Alter von 86 Jahren in Kiel. Mit ihm verliert die Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel einen ihrer profiliertesten Vertreter und einen international renommierten Wissenschaftler. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung war er hier ordentlicher Professor für Altes Testament und Biblische Archäologie und amtierte zwischen 1985 und 1987 auch als Dekan der Fakultät. Zuvor hatte er seit 1963 als Professor für Altes Testament und Palästinakunde in Göttingen und seit 1968 in Tübingen gelehrt und geforscht.

Donner hatte in Leipzig eine umfassende theologische und altorientalistische Ausbildung erhalten und war dort mit einer Arbeit über die Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der eisenzeitlichen Kleinstaaten Israel und Juda zuerst zum Dr. theol., dann mit einer Arbeit über die keilschriftlichen Wirtschafts- und Verwaltungsurkunden des nordsyrischen Stadtstaates Alalah (Tell Açana) zum Dr. phil. promoviert worden. 1958 verließ er die Deutsche Demokratische Republik und habilitierte sich in Göttingen mit einer Arbeit über die Stellung der klassischen Propheten des 8. Jahrhunderts v.Chr. zur Außenpolitik der Könige von Israel und Juda. 1965 organisierte er die Finanzierung der Restaurierung der byzantinischen Mosaik-Landkarte in Madeba / Jordanien und wurde dafür - zusammen mit den beiden Restauratoren - vom griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem zum "Ritter des Ordens der orthodoxen Kreuzträger vom Heiligen Grabe" ernannt.

In Kiel leitete er seit 1983 auch über seine Emeritierung hinaus bis ins Jahr 2010 die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Gesenius-Forschungsstelle, deren Ziel es war, das "Hebräische und aramäische Handwörterbuch über das Alte Testament von Wilhelm Gesenius" vollständig neu zu bearbeiten. Das Wörterbuch erschien zwischen 1987 und 2012 in sieben Lieferungen. 2013 konnte der Herausgeber zu seiner Freude das Erscheinen der einbändigen Studienausgabe erleben. Mit dem Wörterbuch leistete er einen grundlegenden Beitrag zur hebräischen Lexikographie. Seine zweibändige "Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen", inzwischen in der 4. Auflage erschienen, gehört für die meisten Studierenden zur Pflichtlektüre, und vielen ist auch die Übersetzung der griechischen und lateinischen Pilgerberichte aus dem 4.-7. Jahrhundert ins Deutsche eine willkommene Arbeitsgrundlage. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des 1877 gegründeten Deutschen Vereins zur Erforschung Palästinas förderte er zwischen 1974 und 1992 entsprechende Untersuchungen und Publikationen. Die allgemeine Wertschätzung seiner Person kam auch darin zum Ausdruck, dass er nicht nur ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft der J.-W. Goethe-Universität Frankfurt und des Deutschen Archäologischen Instituts war, sondern im Jahr 2000 mit dem Dr. theol. h.c. der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied des Deutschen Vereins zur Erforschung Palästinas ernannt wurde. Seine Veröffentlichungen zeichnen sich durch umfassende Kenntnisse, nüchterne Urteile und einen unprätentiösen und klaren Stil aus. Seine ungewöhnlich vielfältige und ertragreiche wissenschaftliche Arbeit zur Geschichte und Kultur des antiken Palästinas ist mit ihm nun ans Ende gekommen.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und ihre Theologische Fakultät werden sein Andenken in Ehren halten.

Ulrich Hübner,
Direktor des Instituts für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Markus Saur,
Dekan der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


The last conference paper I presented relied heavily on one of the standard reference compendiums that  Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Donner produced, Kanaanäische und aramäische Inschriften. I would like to thank him for his good work. I am sorry that I was never able to do so in person.